Der Schein und die Ästhetik der Macht bei Machiavelli und Nietzsche
5.2.2 Thomas Hobbes und der Preis der Menschen
Thomas Hobbes 31 glaubt diese Menschennatur zu kennen: der Mensch steht dem Menschen wie ein Wolf gegenüber. In seiner pessimistischen Anthropologie geht er von einem Kriege aller gegen alle aus, welche eine überragende Macht nach sich zieht, um Recht und Frieden in einer sonst selbstzerstörerischen Gesellschaft zu sichern. Nur ein mit absoluter Gewalt ausgestatteter Herrscher – indem sich alle Macht konzentriert – kann Stabilität garantieren. Machiavelli spricht vom »principe nouvo«, der sich durch seine »virtù« nach oben kämpft, Hobbes vom »Leviathan«, vom kraft Herrschaftsvertrag von den Untertanen hervorgebrachten Souverän.
Implizit gibt Hobbes eine soziale Definition von Macht, welche für mich sehr machiavellistisch 32 klingt: »The value or worth of a man is, as of all other things, his price ... and therefore is not absolute, but a thing dependent on the need and judgement of another ... And as in other things, so in men, not the seller, but the buyer determines the price. For let a man, as most men do, rate themselves at the highest value they can, yet their true value is no more than it is esteemed by others. « (L Teil I, Kapitel 10).
Fussnoten:
31 1588 bis 1679
32 Nicht im Sinne des negativen »Machiavellismus«, sondern auf den Schein der Macht bezogen!
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