Der Schein und die Ästhetik der Macht bei Machiavelli und Nietzsche
5.2.3 Mandeville und die Laster der Gesellschaft
Auch Mandeville 33 erkennt das Problem der Individualinteressen, welche ein System ohne Gleichgewicht zur Folge hätte, wären da nicht gewisse politische Regulierungen. Moral und Religion – entstanden durch Politiker- bzw. Priesterbetrug – haben daran wie bei Machiavelli einen großen Anteil im Sinne der Ästhetik der Macht. Auch er will die Menschen nicht so zeigen wie sie sein sollen, sondern wie sie tatsächlich sind. Nur sieht er die Grundlage der wirtschaftlichen und kulturellen Blüte eines Gemeinwesens nicht in der Tugendhaftigkeit, sondern genau im Gegenteil, in den Lastern seiner Mitglieder. Eine tugendhafte Gemeinschaft vermag zwar zu bestehen, aber nur in armseligen Verhältnissen. Erst durch Geiz, Verschwendung, Eitelkeit, Neid und Eigennutz drehen sich die Räder der Produktion (vgl. Fenske 362).
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